Supervision

Supervision ist die Reflexion beruflicher Arbeit. Sie dient grundsätzlich der Entwicklung von Personen und Organisationen. Sie verbessert das Handeln von Menschen in beruflichen Rollen und in deren organisationalem Kontext.
Supervision nutzt eine/n externen Berater:in, um das Verständnis und die Bearbeitung eines Problems zu ermöglichen. Supervisor:innen geben u.a. in folgenden Bereichen wichtige Impulse zu besserem und vertieftem Verstehen und damit zur Erweiterung des Handlungsspielraums.
Die Wirkung von Supervision entfaltet sich besonders, wenn sie Arbeitsprozesse über einen angemessenen Zeitraum begleitet.

Besondere Settings:

1. Supervision im Pflegesetting

Supervision im Pflegesetting stellt eine essentielle Unterstützung für Fachkräfte dar, die in einem herausfordernden und oft emotional belastenden Umfeld arbeiten. In der Pflege sind die Anforderungen an die Mitarbeitenden hoch: Sie müssen nicht nur fachliche Kompetenzen besitzen, sondern auch empathisch und kommunikativ agieren, um den Bedürfnissen der Patientinnen gerecht zu werden. Supervision bietet hier einen geschützten Raum, in dem Pflegekräfte ihre Erfahrungen reflektieren, Herausforderungen besprechen und ihre berufliche Identität weiterentwickeln können. Durch die Einbindung externer Berater:innen wird ein objektiver Blick auf die berufliche Praxis ermöglicht, der dazu beiträgt, komplexe Situationen besser zu verstehen und individuelle Handlungsspielräume zu erweitern. In diesem Kontext spielt Supervision eine entscheidende Rolle, um die Qualität der Pflege zu sichern, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern und letztlich die Patientinnenversorgung zu verbessern.

Der Arbeitsbereich neben vielfältigen Aufgaben die Herausforderung der Teamarbeit in einem besonders herausforderndem Setting. Folgende Aufgaben sind hierbei unter anderem zu erfüllen:

  • die Pflege, Pflegebegleitung und die Pflegeanleitung
  • Gestaltung der Beziehung zu Patient:innen.
  • Zusammenarbeit in (interdisziplinären) Gruppen und Teams
  • Führungshandeln
  • Kooperation mit Angehörigen
  • Umgang mit der Dynamik komplexer Systeme
  • Belastungsbilanz der Helfenden

 

Die Reflexion der Supervisand:innen bezieht sich in der Regel auf folgende Schwerpunkte:

  • Konkrete, beobachtbare Handlungen, im Kontakt mit den Patienten:innen und Kollegen:innen. Was tue ich? Wie tue ich es? Wie will ich es tun?
  • Gefühle, Haltungen und Einstellungen, aus denen Handeln hervor geht und die das Handeln begleiten.
  • Wertehorizont und Deutungsmuster, die z.B. Konfliktsituationen deutlich beeinflussen.
  • Aufbau und Abläufe in der Organisation
  • Einordnung und Abgleich der persönlichen eigenen Handlungsmuster und Werte in das Handlungs- und Wertegefüge des Teams und der Organisation

Als Supervisorin kann ich unter anderem für ihr Team besonders wirksam werden, da ich mit den Abläufen in Institutionen des österreichischen Gesundheitswesen und speziell im Pflegesetting bestens vertraut bin, und daher viele der auftretenden Themen aus eigener Erfahrung kenne.

 

2. Supervision im Hospiz Setting

Die interdisziplinäre Arbeit in multiprofessionellen Teams ist wesentliches Merkmal von Hospizversorgung und ihrer Konzepte, wobei auch die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt eine Herausforderung für die Teamarbeit darstellt.
Die Teamarbeit steht dabei im Spannungsfeld hoher Qualitätsziele, fachlicher und ethischer Anforderungen, sowie dem besonderen Selbstverständnis der kooperativen Entwicklung von Behandlungszielen, Strategien und einer gemeinsamen Entscheidungsfindung.
Ziel ist immer die größtmögliche Lebensqualität, die Würde und die Selbstbestimmung des/der Patient:in zu erhalten.
Der Arbeitsbereich umfasst komplexe und vielfältige Aufgaben. Dabei steht die Teamarbeit im Spannungsfeld unterschiedlichster Herausforderungen. Folgende Aufgaben sind hierbei zu erfüllen:

  • die psychosoziale Begleitung
  • die Optimierung der Schmerztherapie
  • die Symptomkontrolle
  • die Pflege, Pflegebegleitung und die Pflegeanleitung
  • die Krisenintervention
  • die Sterbebegleitung
  • die spirituelle Unterstützung
  • und die Gestaltung von Abschieden
  • die Stärkung des Umfeldes des erkrankten / sterbenden Menschen.

 

Dies geschieht unter der intensiven Einbeziehung des sozialen Umfeldes und der Angehörigen der Patienten:innen. Dieser ganzheitliche Ansatz erfordert sowohl eine gute Kommunikation und Kooperation im Team und die Zusammenarbeit mit den Zu- und Angehörigen.
Für die Mitarbeiter:innen in dieser Arbeit, ist die persönliche und professionelle Auseinandersetzung mit Verlust, Leid, Trauer, Hoffnung und Sinn, sowie den Belastungen und Grenzen des Aufgabenfeldes eine besondere Herausforderung. Eine tragfähige interdisziplinäre Teamarbeit steht in erster Linie im Dienst der Patient:innen und ihrer Angehörigen. Ein arbeitsfähiges Team unterstützt jedoch auch jedes Teammitglied im Umgang mit belastenden und schwierigen Arbeitssituationen.
Meine Erfahrung im Hospizsetting erleichtert meine Arbeit als Supervisorin in diesem Bereich und kommt somit ihrem Team zugute.

Arten der Supervision

1. Teamsupervision

In der Teamsupervision reflektieren die Teammitglieder gemeinsam mit einer Supervisorin die Aufgaben, die Interaktionen und die Entwicklung ihrer Arbeitsgruppe. Diese Form der Supervision bezieht im Unterschied zur Einzelsupervision live die Rückmeldungen der Teammitglieder ein.

  • Teamsupervision ist sehr effizient
  • Sie hilft bei der Lösung aktueller Probleme im Arbeitsalltag
  • Sie dient der Teambildung (Team ist mehr als die Anzahl der Einzelmitglieder)
  • Sie kann einmalig zur Konfliktklärung, sporadisch (anlassbezogen) und regelmäßig stattfinden

Typische Fragen einer Teamsupervision:

  • Gibt es Einigkeit hinsichtlich eines Problems?
  • Haben alle ein gemeinsames Bild von einer Lösung?
  • Wie steht es bei uns um Teambegriff und Teamarbeit?
  • Welche Stärken zeichnen uns aus?
  • Was können wir im Team für unsere tägliche Arbeit nutzen?
  • Wie verbessern wir unsere Zusammenarbeit (1+1=3!)?

Wann ist Teamsupervision angezeigt:

  • Bei Etablierung von neuen Teams
  • Interaktionsprobleme belasten die Arbeitszufriedenheit
  • Fehlerhäufigkeit nimmt zu
  • Krankenstand ist hoch
  • Patient:innen An-Zugehörige sind unzufrieden
  • Es bilden sich Untergruppen, Fraktionen, die gegeneinander arbeiten
  • Die Mitarbeiterzufriedenheit soll gesteigert werden
  • Unternehmensziele und Organisationsentwicklung stehen auf der Agenda

 

2. Gruppen-/Fallsupervision

Gruppensupervision ist ein Beratungsformat, in dem eine Kleingruppe von Fachkräften über einen längeren Zeitraum berufliche Fragen unter Anleitung einer professionellen Supervisorin reflektiert. Die Gruppensupervision ermöglicht Fachkräften in unterschiedlichen Arbeitsfeldern tätig sind, die gemeinsame Reflexion ihrer Arbeitssituation. Teilnehmer einer Gruppensupervision profitieren dabei von der multiperspektivischen Sicht der Supervisionsgruppe. In einer Supervisionssitzung stellt ein Teilnehmer einen Fall vor oder schildert eine Arbeitssituation, die er mit einer eigenen Fragestellung vorträgt.
Die Einfälle und Beiträge der Gruppenmitglieder bereichern die Sicht des Einzelnen, und ermöglichen so eine Erweiterung des persönlichen Horizonts.
Durch den Prozess der gemeinsamen, freien Assoziation können mehrere Perspektiven ein und derselben Situation zusammengetragen werden, die die Wahrnehmungen eines Einzelnen bereichern.

Typische Fragen einer Gruppen-/Fallsupervision:

  • Ich habe Fragen bezüglich eines/r Patient:in
  • Was haben andere Teammitglieder für eine Perspektive auf den Fall?
  • Wie gehen andere im Team mit diesem Klient:innen-/system um?
  • Was ist in diesem Fall aus eurer Sicht hilfreich?
  • Was könnte aus eurer Sicht mir helfen?

Wann ist Gruppen-/Fallsupervision angezeigt:

  • Wenn ein Patient:in mich so beschäftigt, dass ich das Thema nach Hause mitnehme
  • Wenn ich bei einem Fall unsicher bin und mir Ideen/neue Ansätze von Kolleg:innen erhoffe
  • Wenn Schnittstellen im Zuständigkeitsbereich bei einer/m Patient:in zum Problem werden

 

3. Einzelsupervision

Unter Einzelsupervision versteht man eine Form der Beratung, die eine Steigerung eines kompetenten professionellen Umgangs mit Klienten in verschiedenen beruflichen Kontexten anstrebt. Sie dient der Reflexion der eigenen beruflichen Rolle innerhalb des persönlichen Arbeitskontexts. Die Einzelsupervision ist die einfachste Form der klinischen Supervision. Dabei interagiert ein Supervisor mit einem Supervisanden und konzentriert sich dabei auf die Belange sowohl des Supervisanden als auch des Patienten. Durch Supervision können Teammitglieder über ihre Praxis nachdenken, Feedback erhalten und Bereiche identifizieren, die verbessert werden können. Sie hilft Mitarbeiter:innen, ihre Fähigkeiten zu verfeinern, neue Perspektiven zu gewinnen und über bewährte Praktiken und ethische Richtlinien auf dem Laufenden zu bleiben.

Typische Fragen einer Einzelsupervision:

  • Ich habe so viel Stress, dass ich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht. Wie kann ich Belastungen gezielt abbauen?
  • Ich habe einen Konflikt mit einem Kollegen oder einem Vorgesetzten, der mich belastet. Ich suche einen Ausweg.
  • Ich bin unzufrieden mit meiner beruflichen Situation. Was sind meine Perspektiven? Was kann ich ändern?
  • Ich arbeite mit schwierigen Patient:innen und möchte meine Arbeitsweise überprüfen und Anregungen bekommen, wie ich weiterarbeiten kann.
  • Ich möchte mich weiterentwickeln und brauche bei meinem nächsten Schritt Unterstützung.
  • Work-Life-Balance. Wie bringe ich alle meine Lebensbereiche (z.B. Beruf, Familie, Freunde) in eine gesunde Balance?
  • Reflexion des bisherigen Lebens oder eines Lebensabschnitts, um sich neu zu positionieren.

Wann ist Einzelsupervision angezeigt:

  • Wenn ich meine Gedanken sortieren möchte
  • Wenn ich meine Themen ordnen sowie das eigene berufliche Handeln überprüfen und optimieren möchte
  • Wenn ich mir eine Erweiterung der eigenen Sichtweisen durch eine Perspektivenwechsel wünsche
  • Wenn ich nach Lösungen suche
  • Wenn ich eine die Aktivierung meiner Ressourcen suche, die der Qualitätssicherung und der eigenen Psychohygiene dient

 

4. Leitungssupervision

In einer Leitungssupervision stehen allgemeine und spezifische Fragen des Führens und Leitens im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit. Leitungssupervision arbeitet im Wesentlichen selbstreflektiv.
Leitungssupervision kann von einzelnen Führungskräften, von Leitungsteams und Gruppen in Anspruch genommen werden.

Typische Fragen einer Leitungssupervision:

  • Wie nehmen andere mein Führungsverhalten wahr? Kommt meine Kommunikation so an, wie ich mir das wünsche?
  • Wie komme ich in der (neuen) Rolle als Führungskraft klar?
  • Mit welchen Mitteln kann ich die Teammitglieder motivieren?
  • Muss ich als Chef beliebt sein?
  • Wie gehe ich mit Widerstand aus meinem Team um – was kann mir der Widerstand sagen?
  • Welche Wege gibt es, als junger Chef mit älteren Mitarbeitern respektvoll und gleichzeitig mit Weisungsbefugnis umzugehen?
  • Wie kann ich in Krisensituationen souverän und gelassen bleiben?
  • Auf welchem Weg finde ich ins kräftemäßige Gleichgewicht, um mich vor Burnout zu schützen?

Wann ist Leitungssupervision angezeigt:

  • Wenn ich Unsicherheiten meiner Rolle gegenüber habe
  • Wenn ich mir Begleitung in meiner Führung wünsche
  • Wenn ich versuchen möchte das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen
  • Wenn ich mir ein gegenüber zur Reflexion wünsche
  • Wenn ich meine Themen ordnen sowie das eigene berufliche Handeln überprüfen und optimieren möchte

Kosten Supervision

Je Einheit zu 50 Minuten: 250,-
Gerne können wir bei längerfristiger Begleitung eine Package Vereinbarung treffen.

Ich erfülle die Voraussetzungen des § 3 Abs 8 der Lebens- und Sozialberatungs-Verordnung BGBl. II Nr. 116/2022 idgF und bin somit auch berechtigt zur Supervision im Rahmen der LSB -Ausbildung.

Je Einheit zu 50 Minuten: 120,-
https://firmen.wko.at/suche_lebensberater-supervision/klepp/?firma=klepp&branche=50109&branchenname=%c3%96sterreich&zertifikate=86